Als eingefleischter- sowie als Teilzeitmusiker- ist einem bewusst, dass die Anzahl verfügbarer Proberäume rar ist. Noch schmerzlicher ist jedoch die Gewissheit, dass das Platzangebot eines letztendlich ergatterten Proberaumes meist umso geringer ausfällt, wenn man sich diesen mit anderen teilt. Bei einer voll besetzten Band wie Quarter for fear, bestehend aus Gesang, Bass, zwei Gitarren und einem Schlagzeug, steht man so während des Musizierens zwangsläufig Arm in Arm nebeneinander. Hier ist man froh wenn der angrenzende Musiker am Vortag kein Knoblauch gespiesen hat. Zur Optimierung der Bandkasse ist es deshalb gang und gebe sich den ohnehin schon geringen Platz innerhalb der Probekammer, mit einer weiteren Band zu teilen. Schlagartig wird der Raum mit doppelt so vielen Verstärkern, doppelt so vielen Boxen, doppelt so vielen Schlagzeugen und doppelt so vielem unnützen Kleinkram gefüllt. Das Kabelspringen wird zur Proberoutine. Nach langjähriger Koexistenz und friedlichem nebenherproben ist es schon länger unser Ziel gewesen unsere, mit der Band Fear of Missing Out geteilten, heiligen Hallen irgendwann als alleinige Kapelle zu beschallen.
Da sich die Wechselschwingungen innerhalb von Quarter for fear nun allmählich beruhigt haben, können wir unseren Fokus nun auf die eigentlichen Tätigkeiten als Band und nicht mehr auf Mitgliedersuche fixieren. Wir hatten entsprechend Fear of Missing Out unseren Wunsch mitgeteilt und haben diesen sentimentalen Schritt abschließend vollzogen. Die Grotte der Kreativität gehört nun uns ganz allein. In den kommenden Tagen stehen notwendige Umräumaktionen an, so dass wir nicht mehr Rücken an Rücken stehen müssen. Die Idealvorstellung von drei Meter Mindestabstand können wir nicht erreichen, aber es wird um einiges luftiger werden.
Für den Außenstehenden ein eher unwichtiges Element inmitten vom Kreativität und Instrumentenehrgeiz. Jedoch wird die ergatterte Freiheit zu noch mehr songstechnischen Erfindungsreichtum und weitreichenderen musikalischen Ergüssen führen. Wir arbeiten bereits hart – nun noch effektiver – mit mehr Abstand zum Bandkollegen – denn im Sommer riecht nicht nur der Knoblauch vom Vortag. Seit gespannt auf das was kommt.